"It´s a man´s world!" - Grüne möchten vorrangig weibliche Vornamen bei neuen Straßennamen verwenden

11.05.23 –

„This is a man ́s world“ – Grüner Gleichberechtigungs-Antrag
für mehr Frauennamen bei neuen Straßen trifft auf reaktionäre
Gegenwehr bei CDU und Teilen des BBS


Der am 02.05 und 03.05. in Sozial- und Bauausschuss
eingebrachte Antrag von B ́90/Die Grünen, zukünftig neue Straßen in
Bad Segeberg vorrangig mit Frauennamen zu benennen, traf auf
teilweise erschreckend reaktionäre, bisweilen machohaft archaisch
anmutende Reaktionen in anderen Parteien.


„In Bad Segeberg besteht eine krasse Geschlechter-Schieflage, was
Männer- und Frauennamen im Stadtbild der Straßennamen anbelangt“
betont Fraktionsvorsitzende Annelie Eick, die den Antrag formuliert hatte.
„Gerade einmal 3(!) Straßen tragen Namen von Frauen, die sich
aufgrund ihrer Leistungen oder ihrer Persönlichkeit verdient gemacht
haben. Dem stehen sage und schreibe 41(!) Straßen mit Männernamen
gegenüber, ein Verhältnis von 7% zu 93%!“


„Dass es in einer gleichberechtigten Gesellschaft, in der zahlreiche
Frauen schon immer Herausragendes geleistet haben - sei es in
Forschung, Wissenschaft, Wirtschaft, Politik, Kultur oder dem Kampf um
besagte Gleichberechtigung - selbstverständlich sein sollte, dass die
Wertschätzung auch in gleichem Maße im Straßenbild existieren sollte,
steht außer Frage“, stellt Fabian Osbahr, Sprecher der Grünen, heraus.


Offenkundig allerdings nicht für Teile der BBS- und schon gar nicht für
die gesamte CDU-Fraktion, die sich in ihrem Abstimmungsverhalten und
in Äußerungen zutiefst rückwärtsgewandt und reaktionär präsentierten.
„This is a man ́s world“ – diese berühmte Songzeile aus einem Lied von
James Brown aus dem Jahre 1966 – haben die gesamte CDU und Teile
des BBS offenkundig so verinnerlicht, dass sie daran ihr Gesellschafts-
bild auch heute noch ausrichten.


Entsprechend wenig bis keinen Einsatz zeigten sie in der Abstimmung
dafür, die Schieflage und männliche Dominanz im Straßennamenbild
künftig zu beseitigen - hin zu einer Gleichberechtigung und gebotenen
Wertschätzung weiblicher Verdienste um und Leistungen für die Welt.

Präsentierte sich der BBS am Dienstag im Sozialausschuss bei diesem
Antrag noch sehr aufgeschlossen und positiv und votierte einstimmig
für(!) den Grünen-Antrag, bot sich im Bauausschuss ein gänzlich
anderes Bild:


Die Äußerungen des BBS-Ausschussvorsitzenden Wolfgang Tödt
bildeten gar einen Tiefpunkt und erschreckten uns Grüne zutiefst. Es
gäbe ja gar nicht so viele bedeutende Frauen, äußerte er, und Frauen
hätten ja noch gar nicht so lange das Wahlrecht.


Diese abstrusen, patriarchalen Äußerungen sind respektlos und deuten
ein Frauenbild an, das man von jemandem eher 1966 – als James
Brown sein Lied sang – als 2023 erwartet hätte.


Wir können der CDU und Teilen des BBS nur wärmstens empfehlen,
besagten Song weiterzuhören – im Lied geht es weiter mit „...but it
wouldn ́t be nothing, nothing without a woman or a girl.“


„Wir von grüner Seite stehen nicht nur inhaltlich mit unseren Anträgen,
die auf Gleichberechtigung und Geschlechtergerechtigkeit zielen, für
eine fortschrittliche und zeitgemäße Politik“, betont Mona-Luise
Wagemann, Spitzenkandidatin für die Stadtvertretung und Sprecherin
der Grünen.


„Auch bei unseren Kandidaturen für die Stadtvertretung und den Kreistag
haben wir – wie keine andere Partei – berücksichtigen können, dass
paritätisch Frauen und Männer in gleichem Maße vertreten sind“, ergänzt
Fabian Osbahr. „Das ist gelebte Geschlechtergerechtigkeit – andere
Parteien haben da, wie man sieht, theoretisch und praktisch massiven
Nachholbedarf.““


Im Namen von Fraktion und OV


Annelie Eick (Fraktionsvorsitzende)

Dr. Henning Vollert (stv. Fraktionsvorsitzender)


Mona-Luise Wagemann (Sprecherin)
Fabian Osbahr (Sprecher)

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