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12.05.22 –
Die Klimakrise, mittlerweile in den Köpfen vieler Menschen angekommen, bringt eine Menge rasch zu bewältigender Aufgaben mit sich. Auch für die Politik, sei es im Bund, im Land oder auch der Kommune.
Neben der Energiewende, die in den kommenden Jahren intensiv angegangen werden muss und deren Bedeutung durch den Ukraine-Krieg noch massiv gewachsen ist, steht auch eine Mobilitätswende im Zentrum des politischen Handelns.
Weg von fossilen Brennstoffen - hin zu nachhaltiger Solar-, Wind-, Wasserkraft und der Produktion von „grünem“ Wasserstoff.
Das bedingt auch im Bereich der Mobilität einen Wandel hin zu umweltfreundlichen, effizienten Fahrzeugen, der – wie im Falle von Elektrofahrzeugen – infrastrukturell eine Herausforderung für die privaten Haushalte – etwa in Bad Segeberg – darstellt.
Dass Elektrofahrzeuge nach Maßgabe aller aktuellen wissenschaftlichen Studien die effizienteste Art der Fortbewegung im Automobilbereich sind, dringt in immer mehr Köpfe der Bevölkerung vor.
Die Fahrzeuge haben den mit Abstand höchsten Wirkungsgrad, nutzen von der hineingegebenen Menge Energie für die Fortbewegung bis zu 90% - und stellen damit gegenüber Verbrennern (35-50%) oder Wasserstoff-Antrieben (34%) die mit Abstand ökonomischste und effektivste Antriebsart dar1.
Die Möglichkeit, sich ein E-Auto zu kaufen, wird – neben den aktuell noch recht hohen Fahrzeugpreisen – für interessierte Bürger*innen beschränkt durch die Möglichkeiten, sich eine private Ladestation überhaupt installieren zu können.
Hausbesitzer*innen sind hier klar im Vorteil, verfügen sie i.d.R. über eine Garage oder ein Carport bzw. einen Anschlusspunkt am Haus.
Sehr problematisch wird das Unterfangen aber für alle jene Bad Segeberger*innen, die etwa zur Miete in Wohnungen leben und ihr Auto an den Straßenrändern, ohne festen Stellplatz, parken.
Hier stellt sich für uns als Fraktion der Grünen die Frage, welche hohe Bedeutung die Möglichkeit für die Bürger*innen hätte, an öffentlich zugänglichen Ladestationen an den Straßenrändern in den Quartieren unserer Stadt ein potentiell anzuschaffendes E-Auto laden zu können.
Der Aspekt der Chancengleichheit und der aktiven Teilhabe an einer Energie- bzw. Mobilitätswende auch für Mieter*innen ohne Garage oder Carport muss Berücksichtigung finden, um alle Bürger*innen, die gewillt sind, aktiv etwas für Klimaschutz, sauberere Luft und weniger Verkehrslärm in der Segeberger Innenstadt und auf allen übrigen Verkehrswegen beitragen zu wollen, dabei zu unterstützen.
Im Kreis Segeberg besteht zudem grundsäzlich die Möglichkeit einer finanziellen Förderung für den Bau von Ladesäulen (dies gilt auch für den privaten Bereich, etwa für die Besitzer von Mehrfamilienhäusern).
Deshalb reichen wir als Grüne in den Bau- und Umweltausschuss und die Stadtvertretung von Bad Segeberg den Antrag ein, dass die Stadtverwaltung die Bedarfe für eine Ausbau-Offensive der öffentlichen E-Ladestruktur in den Quartieren der Stadt prüfen möge.
Darüber hinaus beantragen wir zu prüfen, welche zeitnahen Möglichkeiten der Umsetzung einer solchen Ausbau-Offensive bestehen.
Gezeichnet im Namen der Fraktion B´90/Die Grünen
Fabian Osbahr
Mitglied der Fraktion
Stv.bürgerliches Mitglied im Bildungs-/Sozialausschuss
Sprecher B´90/Die Grünen OV Bad Segeberg
1Quelle: E-Auto, Verbrenner und Wasserstoff-Fahrzeug im Vergleich (bdi.eu)